Tausend Fenster




Nun trägt schon die Stadt ihr Abendkleid,
ein Lichtermeer in der Dunkelheit.
Die grosse Einsamkeit
tritt in jedes Haus um diese Zeit.
Wie auf kleinen Inseln leben wir.
Du weisst nicht mal, wer wohnt neben dir.
Ihr alle kennt euch nicht
in der gleichen Welt voll Lärm und Licht.

Viele tausend Fenster
leuchten hell in dieser Stadt,
und du fragst dich: Wer mag wohl dahinter sein?
Viele tausend Fenster
sagen stumm: Hier lebt noch wer,
grad' wie du so einsam und allein.

Kann da drüben das der Mensch nicht sein,
von dem du träumst, schon jahraus jahrein,
der dein Zuhause wär'?
Doch dich trennt von ihm ein Häusermeer.
Morgen ist dein Herz genauso leer,
dann hoffst du auch noch genauso sehr,
nicht so allein zu sein
in der grauen Welt aus Stahl und Stein.

Viele tausend Fenster
leuchten hell in dieser Stadt,
und du fragst dich: Wer mag wohl dahinter sein?
Viele tausend Fenster
sagen stumm: Hier lebt noch wer,
grad' wie du so einsam und allein.